PFLANZENWISSEN

Die Nachtkerze - Oenothera biennis

Eine außergewöhnliche Heilpflanze ist vor ca. 250 Jahren aus Amerika zu uns gekommen: die gemeine Nachtkerze, Oenothera biennis. Wegen ihrer gelben, duftenden Blüten wurde sie zuerst als Zierpflanze kultiviert. 

Die Blüten öffnen sich in der Abenddämmerung und entfalten dann ihren Duft besonders intensiv. Der englische Name Evening Primrose bezieht sich auf dieses Blühverhalten.

Die Nachtkerze ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette und eine üppige Pfahlwurzel. Im zweiten Jahr wächst daraus ein kräftiger Blütenstengel.

Sie hat nur geringe Ansprüche an den Boden. Die Nachtkerze bildet zahlreiche Samen aus, eine Pflanze kann 20.000 bis 30.000 Samen bilden, deswegen konnte sie sich rasch in ganz Europa ausbreiten.

In den vergangenen Jahrhunderten nutzte man die einjährige Pfahlwurzel als Gemüse, gebraten hat sie einen ähnlichen Geschmack wie Pastinake mit einer leichten Schinken-Note. Erst zum Ende des letzten Jahrhunderts erkannte man in Europa die Heilwirkungen der Nachtkerze.

In Nordamerika wurde seit jeher der Brei aus den zerstampften Samen zur Hautpflege und Wundheilung angewandt, innerlich als leichtes Schmerzmittel, gegen Entzündungen und zum Lösen von Verkrampfungen. 

Moderne Kaltpressverfahren sorgen für eine schonende Gewinnung des wertvollen Öls: es enthält große Mengen der essentiellen Linol- und Gamma-Linolinsäure, die über die Nahrung zugeführt werden müssen, da der Organismus sie nicht selbst herstellen kann. 

Liniol- und Gamma-Linolensäure unterstützen die Nervenfunktionen. Sie sind wichtig für den Aufbau von Haut und Fell und haben einen positiven Einfluss auf den Blutdruck.

Nachtkerzenöl wird innerlich wie äußerlich angewandt. Um die empfindlichen ungesättigten Fettsäuren vor dem Ranzigwerden zu schützen, wird es nur verkapselt angeboten.

Quelle: PerNaturam

Die Schlüsselblume - Primula veris

Mit dem Frühlingserwachen recken die Schlüsselblumen ihre gelben Blüten in den Himmel, Primula veris, die erste des Frühlings. In der Heilkunde wird die ganze Pflanze verwendet, Blätter, Blüten und Wurzeln. Sie werden eingesetzt bei Bronchialkatarrhen und um festsitzenden Schleim zu lösen. Die Hauptwirkstoffe konzentrieren sich in der Wurzel, wegen der sanfteren Wirkung werden aber meist nur die oberirdischen Teile verarbeitet. Das gilt besonders für die Kinderheilkunde und die Behandlung von Geflügel und Kleintieren. Die Schlüsselblume wird als Tee oder Hustensaft oft mit Thymian kombiniert.